Archiv der Kategorie: Aus dem Nähkästchen des Product Scouts

streifen

Oh ich liebe streifen ! Egal ob vertikal oder horizontal angelegt, wenn es die richtige Farbkombination in der richtigen Anordnung ist, kann ich mich beim Anblick daran stundenlang erfreuen. Da ich dieser Leidenschaft vor allem im Unterwäschebereich fröhne, hat außer einer auserwählten Person und vielleicht einigen traditionell  sockenaffinen Menschen davon aber meist niemand etwas 🙂 . Das wird jetzt anders. Denn eben entdeckte ich beim Stöbern und verwiesen durch diese feine Aktion, moo.com, und hier  diese wunderschönen Visitenkartenmuster:

Shades of Autumn, Business Cards

Business Cards €15.09
Buy this on MOO.com

genussfasten leichtgemacht

Nein, kein leichtfertig hingerotztes Oxymoron, sondern der Hinweis auf ein gar köstliches Milchspeiseprodukt, für das mir eben ein neuer Slogan einfiel, nachdem ich seit Wochen mal wieder dem Ritual der täglichen Dosis fröhne:

Monte. What a tasty Motherf***er.

Fraglich bloß, welche Zielgruppe sich damit ansprechen ließe – ich kaufs ja auch so ! Ideen ?

kleidsam

Auf der Suche nach einer Tabaktasche (warum das ganze Utensilgefrickel immer in die Tabakpackung stopfen, die dann nicht mehr richtig zu verschließen ist) wurde ich kürzlich bei Yppek fündig: hier gibts handgemachte Taschen aller Art, darunter ganz schöne wie praktische Tabaktaschen. Zudem zu bezahlbaren Preisen (die folgende für 16,90,-, zudem versendet die Designerin in Deutschland versandkostenfrei), ganz im Gegenteil zu den Ledermonstern von Dunhill & Co (wo schon mal eine halbe Monatsmiete fällig werden kann).

Guckst du also hier: Tabakbeutel in blauem Feincord:

yppektabaktasche4

Von Yppek

Buchbesitzästhetik

Ein Post für die Kategorie „kindliche Freude an schönen Oberflächen“, um nicht zu sagen „Oberflächenästhetik“.  Heute: ex libris-Stempel.  Völlig unnötige Besitzmarkierungen für Angeber, mögen die Einen sagen. Bücher kommen und gehen, je weniger Spuren sie dann aufweisen, umso besser. Oder: sie kommen und bleiben, füllen schmucke Paschen-Regalwände und flößen dem affinen Beobachter Respekt oder Freude ein.

Bei mir ist es letzteres, was vor allem damit zusammenhängt, dass in Büchern soviel Sinnvolles, Schönes und Unterhaltsames zu finden sein kann. Außerdem hat es einen gewissen Charme, wenn, wie mir vor Jahren begegnet, der Buchbestand einer Unibibliothek mit den Beständen ehemaliger Professoren bestückt ist, die sich post mortem mit stilisiertem Konterfrei-Stempel der Nachwelt empfehlen. Eine nette Momentaufnahme und ein Stück Geschichte. Nicht weniger charmant ist es, bei gebrauchten Büchern eine ganze Armada von Einträgen und ex-libris Stempeln vorzufinden, auch hier die Möglichkeit interpretierter Geschichte: wer hat wohl was aus dem betreffenden Buch mitgenommen ?

Spuren legen, folgen und interpretieren ist es also, was mir daran gefällt (was mich auch beim Bloggen motiviert), mehr als nur Anstreichungen in Büchern vorzufinden. Wenn die Einträge dann auch noch aus kryptischen Unterschriften bestehen, ist die Momentinterpretationsrätselfreude garantiert. Daher gehe ich mit gutem Beispiel voran (innerhalb des sehr speziellen Mikrokosmos´ einer solcher Wahrnehmung 🙂  ) und teile ein Beispiel (der Stempel kommt aus dem Hause Moses-Verlag):

Schönen Tag !

Schwalbenkönige

Neulich beim Zocken (Fußball im Fun-Soccer-Modus: acht oder zehn Mann, kleines Feld und verkleinerte Tore, Kunstrasen, Bande und Netz – der Ball ist immer im Spiel, du immer am hecheln, sauanstrengend aber sehr geil 🙂 ) :

Flacher Direktpass in die Spitze, direkte Ballannahme, kurze Drehung und dann die Kollision mit dem gegnerischen Abwehrspieler: obwohl dieser nur leicht berührt wird, fällt er um wie die FDP in Koalitionsverhandlungen. Völlig unverdienter Freistoß und Ende eines schönen Spielzugs. Dann der Gegner: außen über die Bande, an zwei, drei Spielern vorbei, ich muss zur Tat schreiten. Ich geh zum Ball (und zum Mann, aber ERST zum Ball 😉 ), er fällt, ich fluche – doch nicht schon wieder ! Was für Heuler ! Grinsen beim Gegner.

Nun, wir spielen nicht verbissen, sondern mit Augenzwinkern. Aber auch nicht mit Nivea-Creme an den Armen. Persönlich liegt mir die argentinische Spielweise: hart aber fair, ein bisschen Einsatz muss schon sein, ein bisschen Zizzeln auch – Nehmerqualitäten gehören dazu, da ist mir Wayne Rooney sympathisch. Nicht jede zarte Wadenberührung ist gleich Grund, theatralisch mit den Zähnen den Rasen zu pflügen.

Solch eine Spielweise kann man verkörpern und somit als positives Vorbild dienen. Seit kurzem kann man sie aber auch als Statement auf der Brust tragen (vorausgesetzt, die Mitspieler verfügen über die kulturelle Intelligenz, die Metapher auch lesen zu können):

antischwalbenshirt.jpg

Ein wundervolles Bekenntnis zur Sportart Fußball (den manche gelegentlich mit Basketball verwechseln) – das fulminante „Antischwalbenshirt“ von 11 Freunde. Geniale Idee, hochwertige Ausführung und akzeptaber Preis – fühlt sich nicht nur gut an, sondern ist auch sehr praktisch – wenn der Gegner nach einem Foul rumflennt, einfach grinsend aufs Shirt zeigen (und dann Fersengeld geben !)

Grandioses Buchdesign

Zahllose Bücher erscheinen ständig, aber nicht immer bestechen sie durch eine gelungene oder gar schöne Aufmachung. Puristisches Corporate-Design wie z.b. bei den verschiedenen „Suhrkamp“-Reihen ist eine angenehme ästhetische Anti-These zur schrillen Gestaltung vieler Werke. Aber es geht doch schöner. Hier ein Beispiel:

Der Freiburger orange-press-Verlag hat ein sehr liebevolles Händchen bei der Gestaltung seiner Bücher. Letzten Herbst erschien dort Edward Bernays Klassiker „Propaganda“, das Schlüsselwerk zur Begründung der „Public Relations“. Die Edition aus dem Hause orange press macht dieses Werk erstmalig in deutscher Übersetzung verfügbar und es ist sehr lobenswert, dass der Verlag Bernays´ Werk nicht unkommentiert, sondern mit einem brillanten Nachwort des Medienwissenschaftlers Mark Crispin Miller versehen hat, der sich kritisch mit seinem Rezeptionsobjekt auseinandersetzt – Zitat: „Dass Propaganda selbst diejenigen leicht verführt, die die größte Abneigung ihr gegenüber empfinden, ist ein Paradoxon, das Bernays vollständig überblickte; und eines, das wir zumindest versuchen müssen zu verstehen, wenn wir die Welt verändern wollen, die Edward Bernays zusammen mit anderen für uns geschaffen hat (S. 156).“

Doch dieses überaus lesenswerte Buch ist auch ein visueller Genuss. Selten habe ich ein Produkt in der Hand, dessen Aufmachung mich so begeistert, dass ich es einfach nur ansehen kann und mich am Anblick und der Gestaltung erfreue. Anders bei „Propaganda“. Die Farbgebung ist schlicht – weißer Rand, schwarze Füllung, silberne und orangene Schriftzüge u.a. in Pixeloptik – aber packend. Die hochwertige Klappenbroschur ist ein haptisches Vergnügen, Layout und Format (15x20cm) ein absoluter Treffer. Schön, wenn Inhalt und Form eine so treffliche Symbiose eingehen !

Objekt der Lobhudelei:

cover_propaganda_gro.jpg

post scriptum: halte mich sonst eher am Inhalt auf 😉

dem buch- und lesefreund (der freundin) ans herz gelegt

Muss hier mal eine Empfehlung loswerden ! Der bookchair ist ein wundervolles Produkt für jeden Buchliebhaber – insbesondere beim Exzerpieren von Texten eine geniale Hilfe: durchdachte Technik (stabiler Stand, drei Lesewinkel einstellbar, verschraubte Buchklemmen), Formschön und sehr nette Dessins. Erfreut mich schon seit Jahren !

bookchair

Der bookchair wird auf fairtrade-Basis in Indien hergestellt (der englische Hersteller unterstützt dort damit regionale Projekte im Bereich Bildung und Krankenversorgung) und ist aufgrund seiner Qualität eine Anschaffung fürs Leben.

Und nein, ich werde für diese Zeilen nicht bezahlt – aber geniale Produkte verdienen veritables Lobhudeln 😉 – Mehr Infos beim
Hersteller.